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библиографическая справка:
«Luther lesen: Die zentralen Texte» von Vereinigte Ev.- Lutherische Kirche Deutschlands Amt der VELKD (Herausgeber), Martin H. Jung (Autor); Vandenhoeck & Ruprecht; 2. Edition (2017)
- Sprache : Deutsch
- Gebundene Ausgabe : 216 Seiten
- ISBN-13 : 978-3-525-69005-5
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Philipp Melanchthon über die Herkunft und die Geburt Luthers
Комментарий Martin H. Jung: Von Luther sind nur autobiografische Bemerkungen überliefert. Die erste Biografie des Reformators schrieb sein Wittenberger Kollege und Mitreformator Philipp Melanchthon, der ab 1518 an seiner Seite gestanden hatte. Melanchthon berichtete auch erstmals von Luthers Herkommen und Geburt, und daran lehnen sich alle modernen Luther-Biografen an. Ganz sicher ist der Geburtstag, nicht aber das Jahr. Neben 1483 kommen auch 1482 und 1484 infrage. Kirchenbücher, in denen Geburten und Taufen festgehalten wurden, gab es im 15. Jahrhundert noch nicht. Melanchthon hatte mit Luthers Mutter und Luthers Bruder gesprochen sowie einem aus Mansfeld stammenden Studenten. Als Geburtsort hatte Luther selbst mehrfach Eisleben genannt. Es wurde jedoch auch schon diskutiert, ob es nicht doch Mansfeld gewesen sein könnte.
Philipp Melanchthon, Praefatio (1546): Corpus Reformatorum. Bd. 6. Halle/Saale 1839, Sp. 155-170.
Die Familie mit dem Nachnamen Luther ist alt, niederen Standes und im Herrschaftsbereich der ruhmreichen Grafen von Mansfeld weit verbreitet. Aber Martin Luthers Eltern wohnten zuerst in der Stadt Eisleben, wo Martin Luther geboren wurde. Später zogen sie in die Stadt Mansfeld, wo der Vater Johannes Luther Ämter bekleidete und wegen seines guten Rufs von allen rechtschaffenen Bürgern sehr geschätzt wurde. Bei der Mutter Margarita, der Ehefrau von Johannes Luther, zeigten sich nicht nur die zu einer anständigen verheirateten Frau gehörenden guten Eigenschaften, sondern es leuchteten auch besonders ihre Sittsamkeit, ihre Gottesfurcht und ihr Gebet hervor. Die anderen anständigen Frauen sahen in ihr ein Vorbild der Tugend.
Als ich sie mehrmals nach der Zeit fragte, wann ihr Sohn geboren wurde, antwortete sie, sie erinnere sich an Tag und Stunde genau, habe aber Zweifel am Jahr. Sie versicherte aber, er sei am 10. November geboren, nachts nach der elften Stunde. Und das Kind habe den Namen Martin erhalten, weil der nächste Tag, an dem das Kind durch die Taufe der Kirche eingefügt wurde, dem heiligen Martin geweiht war. Aber sein Bruder Jakob, ein anständiger und angesehener Mann, sagte, die Familie sei zum Alter seines Bruders der Ansicht gewesen, dass er im Jahre 1483 nach Christi Geburt geboren sei. Nachdem Martin das bildungsfähige Alter erreicht hatte, erzogen die Eltern ihren Sohn zu Hause, Gott zu erkennen und zu fürchten und sich anderen Tugenden verpflichtet zu fühlen.
Wie es bei rechtschaffenden Menschen üblich ist, sorgten sie dafür, dass er Lesen und Schreiben lernte. Der Vater von Georg Oemler brachte den noch kleinen Jungen in die Grundschule. Da er noch lebt, kann er unseren Bericht bezeugen.