Читаем отрывок из знаменитых Tischreden (застольных речей) Мартина Лютера, где он рассказывает о том, как стал монахом.
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Das Gewitter bei Stotternheim: Luther wird Mönch (1505)
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Der Reformator war Mönch. Dass Luther zwanzig Jahre lang im Kloster gelebt hat, steht vielen nicht vor Augen. Von seinen Eltern war er allerdings nicht zum Klosterleben bestimmt worden. Sie hatten ihn im Jahre 1505 in Erfurt ein Jura-Studium aufnehmen lassen. Doch im ersten Semester warf ihn ein Gewitter aus der Bahn, woraufhin er ins Kloster der Erfurter Augustiner-Eremiten eintrat. Es war, das hatte er sich gemerkt, am Alexiustag, dem 17. Juli. Alexius war ein zu Luthers Zeit angesehener, aber ganz legendarischer Heiliger und Asket. In Todesangst hatte Luther nämlich der heiligen Anna, der Großmutter Jesu und Patronin der Bergleute, versprochen, wenn er überlebe, Mönch zu werden. Hierüber berichtete er 34 Jahre später, 1539, in einer sogenannten Tischrede. Zu Hause am Tisch mit Besuchern erzählte er am 16. Juli, dem Vorabend des Alexiustags, davon, und einer der Besucher schrieb die Erzählung auf.
Отрывок из «Застольных речей» на современном немецком
Martin Luther, Tischrede am 16. Juli 1539:
WA.TR 4, S. 440, Nr. 4707.
Am 16. Juli, dem Alexiustag, sprach er: »Heute jährt es sich, dass ich in das Kloster zu Erfurt gegangen bin.« Und er begann die Geschichte zu erzählen, wie er ein Gelübde abgelegt hatte, als er nämlich kaum vierzehn Tage vorher unterwegs gewesen und durch einen Blitzstrahl bei Stotternheim nicht weit von Erfurt derart erschüttert worden sei, dass er im Schreck gerufen habe: »Hilf du, heilige Anna, ich will ein Mönch werden!« … »Nachher reute mich das Gelübde, und viele rieten mir ab. Ich aber beharrte darauf, und am Tag vor Alexius habe ich die besten Freunde zum Abschied eingeladen, damit sie mich am folgenden Tag ins Kloster geleiteten. Als sie mich aber zurückhalten wollten, sprach ich: Heute seht ihr mich zum letzten Mal. Da begleiteten sie mich unter Tränen. Auch mein Vater war sehr zornig über das Gelübde, doch ich beharrte auf meinem Entschluss. Niemals dachte ich, das Kloster zu verlassen. Ich war der Welt ganz abgestorben.«
Оригинальный текст отрывка
Как выглядит оригинальный текст:
4707\. (Ser. 139) 16. Iulii, in die Alexii, dicebat: Heute ist die jerige zeit, do ich in das kloster zu Erffurt gezogen. — Et incipiebat recitare historiam, quomodo vovisset votum, nam cum fuisset vix 14 diebus ante in itinere et fulmine prope Stotternheim non longe ab Erphordia ita con- sternatus, ut in terrore dixisset: Hilff du, S. Anna, ich wil ein monch werden! Sed Deus tum Hebraice meum votum intellexit: Anna, id est, sub gratia, non legaliter. Postea poenituit me voti, et multi mihi dissuaserunt. Ego vero perseveravi et altera die ante Alexii invitavi quosdam optimos viros amicos (Ser. 140) ad valedictionem, ut ipsi me cras in monasterium ducerent. Illis autem remorantibus dixit: Heute sehet ihr mich und nimermehr! Tunc me cum lacrimis conduxerunt. Et pater meus satis iratus de voto, sed ego fui perseverans in proposito meo. Nun- quam cogitavi egredi monasterium. Ich war der welt reine abgestorben, bis das es Gott zeit dauchte und mich juncker Tetzel treib et Doctor Staupitius me incitabat contra papam. B. 3, 187.