Fast den ganzen Tag lang war ich sehr glücklich! Ich meine damit, mir war, als ob ich vor Glück zerfließe, ich war wie ein kleines Kind, alles ist mir so bedeutungsvoll und geheimnisvoll erschienen! In der Straße, in der Metro, an der Uni… Nachdem ich Deutsch unterrichtet hatte, bin ich ins Café gegangen, um dort ein bisschen zu essen und an meiner Masterarbeit zu schreiben. Fast bis zum Ende! Morgen schicke ich sie hoffentlich meinem wissenschaftlichen Leiter. Dann bin ich ein bisschen spazieren gegangen, das Wetter war wunderschön, und im Zentrum von Moskau ist es immer angenehm, einfach so ziellos zu wandern. Heute gab’s sogar eine große Veranstaltung am Roten Platz: Ein Buchfestival.
Nachdem ich am Abend nach Hause gekommen war, merkte ich, dass einer meiner Blogbeiträge kommentiert worden war. Man hatte mich gefragt, was ich unter dem Begriff «der freie Wille» eigentlich meine. Ich habe versucht, das zu erklären, aber ohne Erfolg. Na ja, wäre’s vielleicht besser, eine Duden-Definition von dem Wort «Freiheit» anzuführen? Sie wäre meinem Gesprächspartner auch leer erschienen. Die einfachsten Dinge dieser Welt können wir nicht definitiv genug bestimmen. Heißt das, man soll darüber nicht sprechen?